Zachsticks Welt der Möglichkeiten

Es gibt viele Möglichkeiten ein Surfboard herzustellen, dabei kommen je nach Vorliebe und Anwendungszweck verschiedene Materialien und Shapes zum Einsatz. Angefangen bei den unterschiedlichen Materialien des Rohlings (Blanc) und der diversen Faserverbundstoffe bis zur Bestimmung einer individuellen Form (Shape), sowie den Möglichkeiten des optischen Designs sind sehr viele Kombinationen unterschiedlichster Art und Weise möglich und vom Kunden wählbar.

Die verschiedenen Kernmaterialien des Surfboads

Der Kern ist die Matrix aus der ein Shape entsteht und könnte somit als „Seele“ des Surfboards bezeichnet werden. Zu unterscheiden ist prinzipiell zwischen Surfboards aus Polyurethanschaum, EPS-Schaum und Balsaholz. Aus diesen drei Kernmaterialien werden schon seit Jahren Surfboards für diverse Anwendungsbereiche und Vorlieben des Benutzers hergestellt.

Die wohl am weitesten verbreitete und unter den Shapern als traditionelle Bauweise bekannte, ist aus Polyurethanschaum, der in der Regel mit einer Kombination aus Glasfaser und Polyesterharz beschichtet wird. In diesem klassischen Verfahren werden seit den fünfziger Jahren bis zum heutigen Tage weltweit die meisten Surfboards hergestellt.

Die zweite, modernere Möglichkeit ist die Verwendung von EPS (expandiertem Polystyrol)-Schaum als Kernmaterial. Leider lässt sich dieser Schaum nicht ganz so einfach verarbeiten, wie PU-Schaum, doch ist seine Herstellung wesentlich umweltschonender. Zudem ist er nicht Lösemittelbeständig, was die Verwendung von Epoxydharz zur Beschichtung notwendig macht. Durch die enorme Weiterentwicklung in der Epoxydharztechnologie sind diese als so genannte „Bioharze“ auf dem Markt zu finden. Sie werden nicht wie Polyesterharz aus Erdöl, sondern aus organischen Pflanzenteilen gewonnen. Was die mechanische und chemische Beständigkeit angeht sind Epoxydharze von Resin Research oder Entrophy Resin den Polyesterharzen heutzutage weit überlegen. Der wesentliche Nachteil ist einzig der drei- bis viermal so hohe Preis im Einkauf.

Eine weitere und die älteste Methode, ist die Herstellung eines Surfboards aus Balsaholz. Die Liebe zum Werkstoff Holz erklärt meine Leidenschaft für diese etwas aufwendigere Bauweise. Hierbei stelle ich zunächst einen massiven Rohling mit der gewünschten Aufbiegung her und bearbeite diesen in gleicher Weise, wie einen Schaumkern. Allerdings muss ich aufgrund der höheren Festigkeit hierbei verstärkt auf elektronische Handwerkzeuge zurückgreifen. Wenn der „Shape“ grob fertig ist, wird das Surfboard der Länge nach in mehrere Teile getrennt und ausgehöhlt. Hierbei entstehen wabenförmige Hohlräume im Innern, die zu einer erheblichen Gewichtsreduktion beitragen. Anschließend wird das Ganze wieder verleimt und fertig geshaped. Die Laminierung kann wahlweise mit Polyester- oder Epoxydharz erfolgen. Die Glasfaserbeschichtung dient in diesem Fall nicht der Stabilisierung, sondern wird lediglich aufgrund der Seetauglichkeit benötigt. Dies ermöglicht einen extrem dünnen Laminataufbau. Der wohl größte Vorteil dieser Bauweise ist die nahezu uneingeschränkte Lebensdauer des Surfboards und die extreme Robustheit.